Aussichtsturm mit Telegrafenmast am Spitzen Stein
VG St. Goar-Oberwesel
Der Aussichtspunkt „Spitzer Stein“ auf der Gemarkung von St.Goar ist seit je her für die Menschen in der Region, aber auch für Auswärtige von Nah und Fern ein besonderer Anziehungspunkt. Das Naturdenkmal welches aus turmartigen Quarzitfelsen förmlich auf einem Höhenzug tront, bot Ende des 19. Jahrhunderts eine einmalige Fernsicht. Die Felsmassen, die aus unregelmäßigen Blöcken wie aufgestapelt erscheinen, waren damals schon für sich stehend ein einzigartiger Anblick. Heute ist aufgrund eines hohen Baumbestandes das Naturdenkmal leider kaum noch wahrnehmbar und wurde daher als Ausflugsziel zunehmend bedeutungslos. Um die diesen besonderen Ort prägende Fernsicht wieder herstellen zu können, wurde in der Vergangenheit bereits ein Turm errichtet. Der damals in einer Holzkonstruktion gearbeitete Turm konnte jedoch den statischen Anforderungen langfristig nicht standhalten und wurde Rückgebaut. Auf den Fundamenten dieses ehemaligen Turms soll nun ein neuer Aussichtspunkt entstehen, der mit seinem Vorgänger nur noch wenig gemeinsam haben wird. Der Turm, dessen Skelett nun weitestgehend aus vorgefertigten Stahlbauteilen bestehen wird, wird eine deutlich höhere Langlebigkeit besitzen. Besonders macht den Turm aber vor allem der Flügeltelegraph auf der Spitze. Mit dieser Kommunikationstechnik, die ihren Höhepunkt zu Zeiten der französischen Revolution hatte, können Nachrichten auf Grundlage einer Zeichenübermittlung durch schwenkbare Signalarme erfolgen. An einem Mast werden dazu zwei schwenkbare Querbalken mit zwei weiteren schwenkbaren Balken an jedem Ende angebracht, womit je nach Position anhand eines Codes unterschiedliche Buchstaben signalisiert werden können. Um diese, aus heutiger sich ungewöhnliche, Art der Kommunikation den Besuchern verständlich zu machen, werden zudem an der Geländerbrüstung Schautafeln zur Visualisierung integriert. Der Telegraphenmast wird außerdem voll funktionstüchtig sein und soll zum Ausprobieren einladen. Auch auf die kulturelle Bedeutung des Spitzen Steins wird mit dem neuen Aussichtsturm Bezug genommen. So werden Werke des 1915 in Oberwesel gestorbenen Carl Haag ebenfalls in Form von Schautafeln dargestellt und seine berühmten Landschaftsmalereien, die auch das Naturdenkmal abbilden, den Besuchern präsentiert.
Die Gesamtkosten des Projektes betragen 187.750 €. Die LAG unterstützt das Projekt mit einer Förderung von 50 % und einer Summe von 93.870 €