Welterbe Volunteers Wachau-Mittelrhein
Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal
In den UNESCO-Welterbestätten der Wachau und des Oberen Mittelrheintals werden seit einigen Jahren Workcamps angeboten. Für eine begrenzte Zeit von zwei bis drei Wochen kommen ca. 10 bis 15 junge Menschen aus der ganzen Welt zusammen, um sich bei freier Kost und Logis ehrenamtlich für den Erhalt der Kulturlandschaft einzusetzen und gleichzeitig Wissen und Techniken dafür zu erlernen. Daneben spielen Austausch, Völkerverständigung und die Vermittlung des UNESCO-Gedankens eine zentrale Rolle in der Arbeit mit den international gemischten Gruppen.Die Wachau und das Obere Mittelrheintal sind jeweils nicht nur Welterbestätten mit kulturlandschaftliche Parallelen, sondern sind auch mit Blick auf sozialdemographische Entwicklungen vergleichbar. Überalterung und Abwanderung mit entsprechenden Folgen für die Regionalentwicklung sind Herausforderungen in beiden Regionen. Auch die Fragen, wie junge Menschen stärker für Natur-, Landschafts- und Denkmalschutz begeistert und dadurch auch für ein Leben und Arbeiten in der Kulturlandschaft überzeugt werden können, sind in beiden Welterbestätten wichtige Themen.
Aufbauend auf gemeinsamen erfolgreichen Projekten der Vergangenheit ist die Überlegung entstanden, in einem Kooperationsprojekt ein gemeinsames Freiwilligenprojekt in beiden Welterbestätten zu organisieren, bei dem verstärkt die Jugend aus den Regionen eingebunden wird. Die Freiwilligen sind zunächst gemeinsam sieben Tage in der einen Region und reisen dann gemeinsam in die andere Region. Wochentags wird fünf bis sechs Stunden in der Landschafts- und Biotoppflege gearbeitet, dazu gehören unter anderem Arbeiten wie Mähen und Entbuschen mit Freischneidern, Bau von Trockenmauern, Pflege von Gärten und Parks oder Pflege von Streuobst. Hinzu können denkmalpflegerische Arbeiten im Kontext Baukultur kommen. Die Arbeitsorte differieren jährlich in den jeweiligen Regionen. Ein wichtiges Ziel der Arbeiten liegt neben der Arbeitsleistung auch in der Vermittlung von Techniken und Wissen zum Erhalt von Kulturlandschaften und insbesondere von Welterbestätten. Exkursionen, Besichtigungen, Führungen und fachlicher Austausch ergänzen den Bildungsaspekt der Workcamps.
Es wird durch die Einbindung von Teilnehmern sowie Anleitern aus den beiden Regionen sowie der mediale Begleitung ein Beitrag zur Steigerung der regionalen Identität und Stärkung des „Wir-Gefühls“ im UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal erzielt wird. Das LEADER-Projekt umfasst drei Workcamps, je eines in den Jahren 2018, 2019 und 2020. Das Projekt gibt sowohl einen Anstoß innerhalb des Mittelrheintals, auf lokaler Ebene eigene Projekte der internationalen Freiwilligenarbeit durch verschiedene Akteure in den Folgejahren umzusetzen, als auch in einem größerem europäischen Kontext mit weiteren Partnern nach 2020 eine Fortsetzung auslösen.
Die Gesamtkosten des Projekts betragen 37.400 €. Die LAG unterstützt das Vorhaben mit einer Förderung von 35 % in einer Höhe von 26.200 €.