Sorten Erläuterung Schöne von Chatenay
Rarität
Schöne von Chatenay
Rarität
Die früher sehr geschätzte Schöne von Chatenay ist eine Bastardkirsche und ist die am allerspätesten reifende alte Kirschsorte des Mittelrheins. Die Sorte wurde 1795 vom Züchter Chatenay in Vitry sur Seine (heute ein Vorort im Pariser Süden) erzogen. Der Baumzüchter soll den orginellen Beinamen „Le Magnifique“ (der Schöne) besessen haben. In Deutschland war die `Chatenay`in wärmeren Regionen einst weit verbreitet. Sie ist bereits 1907 als eine der gewinnbringensten Sorten am Mittelrhein erwähnt. Sie wurde bis in die 1950er Jahre noch von den zuständigen Landwirtschaftskammern für den Anbau empfohlen. Sie wurde besonders als Konservenfrucht und für den Kuchelbelag geschätzt. Heute ist die Sorte aufgrund ihrer folgenden Reife und der vergleichsweise geringen Fruchtgröße für den Erwerbsobstanbau nicht mehr interessant. So verschwand diese Sorte fast vollständig aus der Landschaft. Sie wurde erst bei den Erfassungen am Mittelrhein in Filsen mit vier Bäumen wiederentdeckt.
Herkunft/ Verbreitung
Diese früher sehr geschätzte „süßsaure“ Sorte ist heute sehr selten. Ihre späte, stark folgende Reife weit nach allen anderen Sorten macht sie besonders wertvoll
Baumeigenschaften
Starker Wuchs, bildet große, süßkirschartige, gesunde Baume mit flachkugeliger Krone
Fruchteigenschaften
Mittelgroße leuchtendrote Früchte mit sehr gutem Geschmack, in der Reife sehr folgernd, so dass sie über eine lange Zeit geerntet werden können
Verwendung/ Anbaueignung
Zur Verarbeitung wie zum Frischgenuss gut geeignet
Reifewoche
7.-10. Kirschwoche (die 1. Kirschwoche beginnt mit der Reife der Sorte Früheste der Mark)
Merkmalgruppen
Liebhabersorte mit besonderen Eigenschaften (z. B. sehr guter Geschmack, frühe Reife), kann etwas empfindlich sein
Verarbeitungssorte, für Verarbeitungszwecke zu prüfen (z. B. Brennen, Einkochen)